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Awareness

Kennst du das? Du bist mit dem Fuß umgeknickt und betrittst im Anschluss der Suche nach einem geeigneten Therapeuten einen Behandlungsraum – der Physiotherapie oder Osteopathie zum Beispiel. Du beschreibst dein Problem und legst dich auf eine Liege. Dein*e Therapeut*in behandelt dich - meist passiv. Am Ende werden dir vielleicht noch ein paar Übungen mitgegeben – die meist langweilig erscheinen und zu allgemein oder völlig aus dem Zusammenhang gerissen sind. Unserer Erfahrung nach werden in diesem Szenario wichtige Schritte übersprungen – übrigens nicht nur in der Physiotherapie oder Osteopathie auch in der manuellen Therapie oder in der Allgemeinmedizin.


Während unserer Ausbildung lernten wir, es sei wichtig, immer wieder den Transfer von globaler zu lokaler und anders herum von lokaler zu globaler Behandlung herzustellen. Nur so sei es möglich, ein Problem - wie Bewegungseinschränkung - zu identifizieren, spezifisch zu behandeln und dennoch die umliegenden Gelenke, Muskeln und körperlichen Strukturen dabei zu beachten. Schauen wir uns den Fuß an, so hieße das, nicht nur global das Sprunggelenk oder Bein zu behandeln und zu mobilisieren, sondern sich jeden einzelnen Knochen, jedes kleine Gelenk, jeden Muskel und jede Faszie anzuschauen, sollte es therapeutische Indikationen dazu geben.


Mehr noch. Unser Appell lautet: Bevor es daran geht, dich als Patient*in mit spezifischen Übungen zum Fersensporn, Senkfuß oder anderen Symptomen und Diagnosen zu überschütten, sollte eine jede Therapie damit beginnen, dir den unbeweglich gewordenen Teil deiner Körpers - den du womöglich nicht einmal muskulär ansteuern kannst - bewusst zu machen. Es geht darum, Aufmerksamkeit dafür zu generieren WO genau WELCHE Bewegung, Dehnung oder Mobilisation ankommen soll, damit es dir besser gehen kann. Erst wenn dieser Bereich identifiziert ist - dieser kann im osteopathischen Sinne auch sehr weit vom eigentlichen Symptom entfernt sein - kann eine Therapie greifen.


Hier eine Übung, um awareness im Fuß zu generieren und diesen Stabil auszurichten: Stelle dich barfuß hüftbreit hin und schließe deine Augen. Verlagere deine gesamte Aufmerksamkeit in beide Füße. Als nächstes versuchst du auszuprobieren, wie du dein Gewicht auf deine Füße verteilst: vorne, hinten, Innenkante, Außenkante, rechts oder links. Hast du ein Gefühl bekommen? Dann versuche, die Belastungspunkte des Fußes in Balance zu bringen. Hierfür solltest du gleichermaßen den Großzehballen, den Kleinzehballen sowie die mittlere Ferse zu belasten. Hast du eine Balance erreicht? Verspürst du vielleicht sogar eine intensivere Erdung und Stabilität? Nun hast du eine alltagstaugliche Übung für den Fuß, die zudem noch deine Aufmerksamkeit zurück zu dir bringt, denn diese schwirrt gerne überall rum, nur nicht bei uns.

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